WERBEPAUSE FÜR VELTINS

Sie sagt „Ich hab ’ne Überraschung für dich“ und räkelt sich in Dessous auf dem Bett. Er sagt „Hab ich schon gefunden“ und streichelt lieber sein Bier. Dass im Liebesleben von Simone Thomalla, 43, und Rudi Assauer, 64, etwas nicht stimmte, dürfte bereits nach dem Veltins-Spot von 2005 zu erahnen gewesen sein. Zumal die Bierbrauerei stets damit kokettierte, dass ihre 30-Sekünder Situationen aus dem „richtigen Leben“ zeigten. Er, von ihr manchmal „Assi“ genannt, gab Anweisungen. Sie, von ihm ab und zu als „Alte“ bezeichnet, widersetzte sich. Anstrengend auf Dauer, so scheint es. Denn die Werbefiguren haben sich nach acht Jahren Beziehung und fünf Jahren Saufen nun getrennt. Dabei hatte mit einem „Hol mir mal ’n Bier!“ alles so herrlich klischeehaft angefangen – eine Liebe zwischen Hopfenduft und Machotum, die Veltins 2006 gar eine Goldene Kamera einbrachte und dem alten Mann nach dem Ausscheiden als Schalke-Manager ein wenig Aufmerksamkeit. Und daran soll sich auch jetzt nichts ändern, wenn es nach den Reklame-Regenten von Veltins geht. Denn im Gegensatz zu Thomallas Vertrag wurde der von Assauer verlängert. Man hätte die Kampagne ohnehin ändern wollen, teilte der Getränkehersteller nach der Testimonial-Trennung mit. „Wir sind überrascht davon, unternehmerisch aber unberührt“, sagte Sprecher Ulrich Biene. Nach welcher Strategie Assauer künftig Veltins trinken wird, ist noch unbekannt. Spekulationen sind deshalb erlaubt: 1. Assauer bleibt Sugardaddy und schickt Zigarre paffend eine andere zum Kistenschleppen. Das Neue: Ironie ade, Sexismus olé. Oder 2. Die Reputation geht flöten und Assauer kuschelt fraulos und traurig mit einem Trost-Bier. Denn wie sagt man bei Veltins so schön: Irgendwann erfrischt es jeden. Vielleicht sogar das Image von Rudi Aussauer. ANNIKA KÜHN