Vier Jahre Haft für Nordkoreahandel

STUTTGART ap ■ Ein 58-jähriger Ingenieur, der 2003 versucht hatte, über China Aluminiumrohre nach Nordkorea zu exportieren, ist gestern vom Landgericht Stuttgart zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die speziellen Aluminiumrohre für das nordkoreanische Atomwaffenprogramm gedacht waren. Der mitangeklagte Geschäftsführer einer Handelsfirma, der für den Transport der Rohre zuständig war, erhielt ein Jahr und drei Monate auf Bewährung und will gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen. Die Richterin betonte zwar, dem Hauptangeklagten könne man nicht zweifelsfrei nachweisen, dass ihm die Problematik des Kriegswaffenhandels von Anfang an bewusst gewesen sei. Doch sie wies auch auf zahlreiche Ungereimtheiten hin, die darauf schließen ließen, dass dem Geschäftsmann sein illegales Handeln bewusst gewesen sein muss. Der Verurteilte hatte während des Prozesses seine Unschuld beteuert und angegeben, die Rohre hätten an die chinesische Flugzeugindustrie gehen und dort als Gastanks verwendet werden sollen.