Bildung im Rahmen

Sozial- und Bildungsdeputation tagten gemeinsam und debattierten Entwurf eines Kita-Bildungsplans. Ab Sommer 25 Ganztagsschulen in Bremen. CDU: Konzept ausarbeiten

Bremen taz ■ Auf einer gemeinsamen Sitzung haben sich gestern die Bildungs- und Sozialdeputierten auf einen Entwurf zum Bildungsrahmenplan für die Drei- bis Sechsjährigen verständigt. Zwar sind weiterreichende Forderungen nach einem Bildungsplan für Null- bis Zehnjährige, wie er in anderen europäischen Ländern üblich ist, damit immer noch in weiter Ferne, aber ein Anfang für die seit „Pisa“ geforderte Zusammenarbeit von Schule und Kitas als Orte der vorschulischen Bildung ist gemacht.

Im Vorfeld hatte es um das rund 35 Seiten starke Papier Konflikte zwischen den Parteien gegeben. So wollte die CDU mehr konkrete Lernziele darin verankern. Aus einer anderen Richtung kam die Kritik der Grünen. Sie verwiesen auf den schwedischen Rahmenplan, der ganze sechs Seiten stark ist, aber von Null bis zehn Jahre reicht. „Bei dem Bremer Papier stellt sich doch die Frage, wie die ehrgeizigen Ziele umgesetzt werden“, sagte Bildungspolitikerin Anja Stahmann. Die Grüne sieht den Rahmenplan zwar als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber zugleich angemessene personelle Ausstattung der Kitas. „Mit Hilfskräften kann man solche Pläne nicht umsetzen.“

Stahmann machte sich zugleich stark für einen Unterausschuss, in dem Sozial- und Bildungsdeputierte regelmäßig über das Ganztagschulkonzept und andere, kindergarten- und schulübergreifende Themen beraten sollten.

Die Bildungsdeputierten beschlossen gestern die Einrichtung von 25 Ganztagsschulen im Bremer Stadtgebiet. Acht Grundschulen und 17 Sek 1-Zentren werden ab nächstem Schuljahr über ein erweitertes Angebot verfügen. Während die CDU davor warnte, bei den Ganztagsschulen auf „Masse statt Klasse“ zu setzten und ein genaues inhaltliches Konzept forderte, zeigte sich die SPD erfreut: „Schulischer Bildungsauftrag und Aufgaben der Jugendhilfe müssen zusammenwachsen, wenn wir eine neue, bessere Lehr- und Lernkultur in Bremen wollen“, so die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Ulrike Hövelmann. „Diese Einsicht wird inzwischen breit getragen, und darüber freue ich mich sehr.“ hey