Ultimatum an Liberias Staatschef

USA fordern Rücktritt Taylors binnen 48 Stunden. UNHCR evakuiert tausende Flüchtlinge

WASHINGTON/GENF epd/dpa ■ Die US-Regierung hat dem liberianischen Staatschef Charles Taylor offenbar ein Ultimatum gestellt. Washington habe Taylor 48 Stunden Zeit gegeben, um zurückzutreten und das Land zu verlassen, berichtete der Nachrichtensender CNN in der Nacht zu gestern unter Berufung auf liberianische Regierungskreise.

Ein Beamter des US-Außenministeriums sagte dem Sender dagegen, er wisse von keinem Ultimatum. Taylor droht ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen vor einem UN-Tribunal. Die US-Regierung berät über die Entsendung einer Eingreiftruppe in das westafrikanische Bürgerkriegsland. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, sagte US-Außenminister Colin Powell am Donnerstag.

In Flüchtlingslagern rund um die Hauptstadt Monrovia brauchen rund 100.000 Menschen dringend Hilfe, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt gab. In den Lagern verbreiteten sich Cholera, Masern und Malaria.

Unterdessen traf ein Schiff des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Monrovia ein, um tausende Menschen zu evakuieren. Die meisten sind Flüchtlinge aus Sierra Leone, die zwischen die Fronten geraten sind.