Lärche statt Meranti

Erfolg für Greenpeace: Das Gefängnis in Rosdorf bekommt nun doch keine Fenster aus Tropenholz

Hannover taz ■ Besonders widerstandsfähig sollten Gefängnisfenster schon sein. Deshalb sollte die Justizvollzugsanstalt Rosdorf bei Göttingen Fenster aus Tropenholz bekommen. Die Proteste der Grünen und der Umweltschutzorganisation Greenpeace dagegen sind jetzt von Erfolg gekrönt: Die niedersächsische Staatskanzlei teilte mit, man werde doch lieber Lärchenholz verwenden – genau das hatte Greenpeace der Obrigkeit schon im Februar empfohlen (taz berichtete).

Das ursprünglich gewollte Meranti-Holz stammt angeblich von Plantagen. Seine Abholzung soll somit nicht zur Urwaldzerstörung beitragen. Genau das hatten Grüne und Greenpeace bezweifelt: Zumeist stamme als „Meranti“ deklariertes Holz aus der illegalen Rodung von Regenwäldern. Die einzigen Tropenhölzer aus sozial wie ökologisch verträglicher Produktion seien vom „Forest Stewardship Council“ (FSC) zertifiziert. Man werde die Zertifikate der Meranti-Anbieter daraufhin prüfen, hatte im Februar Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) verkündet.

„Die unter Berücksichtigung Ihres Hinweises durchgeführte Prüfung und Wertung der Angebote ist inzwischen abgeschlossen“, schrieb der Sache angemessen hölzern jetzt die Staatskanzlei an Greenpeace. Kein Anbieter habe den erforderlichen FSC-Nachweis erbringen können, deshalb sei die Ausschreibung aufgehoben, und: „Ein neues Angebot für eine Ausführung der Fenster in Lärchenholz europäischer Herkunft ist vorzulegen.“ Auch da hat Greenpeace schon vorgelegt: Im Februar hatte man den da noch meranti-versessenen Gefängnisbauern ein Lärchenholzfenster überreicht – es stammte aus dem Lübecker Stadtforst. susanne gieffers