Böhmer gegen Herkunftsstatistik

BERLIN dpa ■ Die Bundesintegrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU) hat Forderungen aus der CSU zurückgewiesen, künftig den Migrationshintergrund von Tatverdächtigen in der Polizeilichen Kriminalstatistik zu erfassen. „Von dem Vorschlag kann für viele integrationswillige Migranten in Deutschland eine falsche Signalwirkung ausgehen, wenn nicht gleichzeitig die vielfältigen Ursachen von Kriminalität in den Blick genommen werden“, sagte Böhmer der Frankfurter Rundschau. Häufig seien es problematische Familienverhältnisse, Perspektivlosigkeit der Eltern und eigene Gewalterfahrungen, die in die Kriminalität führten. Das gelte für Deutschstämmige ebenso wie für Jugendliche aus Migrantenfamilien. Leider trete Gewalt in Zuwandererfamilien häufiger auf, sagte Böhmer. CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer hatte vorgeschlagen, in der Kriminalstatistik nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch die Herkunft von Tätern zu erfassen.