Mehr Bildung statt Eigenheimzulage

Die Unis müssen mehr Geld bekommen. Da stimmen alle mit dem Kanzler überein. Bloß: Woher? SPD-Bildungskoordinator nennt fünf Eliteunis „eine Absurdität“

BERLIN taz ■ Der Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Mittel für Bildung und Forschung massiv zu erhöhen, ist bei den Ländern auf verhaltenen Zuspruch gestoßen. „Die Länder werden alle Spielräume nutzen, um zusätzliche Investitionen in die Zukunftsbereiche Bildung und Forschung zu lenken“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Doris Ahnen der taz. Auf welchem Weg – das sei zu diskutieren. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) signalisierte im Grundsatz Zustimmung für den Plan, die maroden Unis besser auszustatten. Aber er zeigte sich reserviert, dafür die Eigenheimzulage zu streichen, um so rund 5 Milliarden Euro bei Bund und Ländern freimachen zu können.

Der Kanzler hatte die Stärkung der maroden Hochschulen zur „nationalen Aufgabe“ erklärt. Nicht nur die laut „Verfassung dafür Zuständigen“, also die Bundesländer, könnten dies schaffen, auch der Bund müsse helfen. Schröder appellierte, die Union sei „wegen ihrer Mehrheit im Bundesrat aufgerufen, sich nicht taktisch zu verhalten“.

Der Bildungskoordinator der SPD-Länder Jürgen Zöllner setzt in einem Namensbeitrag für die taz andere Akzente als der Kanzler. Der von Schröder favorisierte Ansatz, nur eine Hand voll Spitzenunis zusätzlich zu fördern, sei absurd gewesen, so Zöllner. „Die anderen Hochschulen wären in der öffentlichen Wahrnehmung dann allesamt zweit- oder drittklassig gewesen. Die Kluft zwischen ihnen und vermeintlichen Eliteuniversitäten wäre unüberbrückbar geworden.“ CIF

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