Jetzt wird‘s ernst

Beim Nord-Derby gegen den HSV muss Werder Bremen gewinnen, um nicht doch noch die Flatter zu bekommen

Bremen taz/dpa ■ Werden die Spieler von Werder Bremen so kurz vor Saisonende nun doch nervös? Die Äußerungen einiger Werder-Profis vor dem Nord-Derby gegen den Hamburger SV am Samstag im Weserstadion weisen in diese Richtung. So echauffierte sich Torhüter Andreas Reinke über das „inhaltlose Gequatsche“ der Konkurrenz aus München und ätzte: „Ohne Makaay wären die Bayern doch gar nichts.“

Mittelfeldspieler Fabian Ernst, der am Mittwoch durch eine grottenschlechte Leistung in der Nationalmannschaft negativ auf sich aufmerksam gemacht hatte und der gegen den HSV wegen einer Gelbsperre nur zuschauen darf, versuchte es mit ostentativem Selbstbewusstsein: „Also, das muss mir erstmal jemand erklären! Angst vor dem Titel oder so was, wenn ich das schon höre“, sagte Ernst dem Kicker – und entwarf ein mutiges Alternativszenario: „Vielleicht legen wir am Samstag schon neun Punkte vorne. Wenn Köln als Absteiger mit einem Sieg gegen Bayern den Titelkampf entscheidet, wäre das auch ’ne schöne Story.“

Allein Trainer Thomas Schaaf blieb auch diese Woche seinem Standard-Text treu: „Wir kümmern uns nicht um die anderen.“ Dass er gleichwohl „ein Spiel voller Emotionen“ erwartet, liege am Derby-Charakter, so Schaaf: „Es ist eine besondere Rivalität über die Jahre entstanden.“ Dass es gegen den HSV so leicht wird wie vor elf Jahren beim 5:0 am vorletzten Spieltag oder dass es norddeutsche Schützenhilfe geben könnte, glaubt der Coach aber nicht. jox