DaimlerChrysler bremst Mitsubishi aus

Aufsichtsrat will kein Geld mehr für die Sanierung des japanischen Autoherstellers zur Verfügung stellen

BERLIN taz ■ Der DaimlerChrysler-Konzern will kein Geld mehr zur Sanierung seines angeschlagenen Partners Mitsubishi ausgeben. Der Aufsichtsrat habe beschlossen, sich nicht an der geplanten Kapitalerhöhung zu beteiligen, teilte das Unternehmen mit. Ein Verkauf der Beteiligung in Höhe von 37 Prozent steht laut Finanzchef Manfred Gentz zunächst nicht auf der Tagesordnung. Ausgeschlossen wurde ein solcher Schritt aber nicht.

Die Börse freute die Nachricht. Die Daimler-Aktien stiegen um fast 8 Prozent und zogen den DAX in die Höhe. Beobachter werteten die Entscheidung als erstes Zeichen für eine Abkehr von der so genannten Welt-AG, einer Vision von Konzernchef Jürgen Schrempp. Dessen Position gilt nun ebenfalls als geschwächt.

Für den japanischen Automobilbauer Mitsubishi, der nach unbestätigten Angaben 5,5 Milliarden Euro benötigt, um die akute Durststrecke wirtschaftlich zu überleben, wird die Lage nun dramatisch. Der Konzern sei ohne Finanzspritze akut konkursgefährdet, sagte der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit der taz. 45.000 Arbeitsplätze weltweit stehen auf dem Spiel. STEP

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