LANGSAME REFORM

Die Landreform in Südafrika soll rassistische Diskriminierung durch Kolonialisierung und Apartheid beenden. Doch die Regierung bleibt hinter den 1994 gesteckten Zielen zurück, da sie die Umverteilung von Grund und Boden nicht als Priorität ansieht. Mangelnde Kapazitäten und Effizienz seitens der Behörden zögern den Prozess hinaus. Rund 3,5 Millionen Menschen sind in Städten und auf dem Land während der Apartheid enteignet worden. Von 70.000 bis zum Stichtag 1998 eingereichten Anträgen zur Rückforderung sind 46.000 erledigt. Davon profitieren etwa 600.000 Menschen durch Landbesitz oder Kompensation. Doch die rechtlosen Arbeiter auf weißen Farmen werden oft vernachlässigt, sie werden häufig vertrieben und drängen in die Städte, besetzen Land oder enden in Armensiedlungen. Auch die Nutzungsrechte für Farmer auf Gemeindeland sind ungeklärt, da dieses durch traditionelle Räte verteilt wird. MSI