was macht eigentlich ...die PDS-Fraktion?

Baden gehen

„Sie steuern – unser Team steht Ihnen zur Seite. Sie erleben eine erfolgreiche Veranstaltung.“ Das ist der Traum eines jeden Fraktionssitzenden. Zurücklehnen, den Kapitän einfach mal machen lassen und später ein paar Fischstäbchen. Dachte sich auch die Berliner PDS-Fraktion, die genug hat von „Sarrazinaden“ und Stasi-Ausreißern. Deshalb wollen die Rotschopfe zusammen wegfahren in die Mecklenburgische Seenplatte. Klausur heißt das, und offiziell wollen die Parlamentarier und Senatoren am 14. und 15. Juni über „Wirtschaft und Wissenschaft“ beraten. Wahrscheinlich wird der Schwerpunkt aber doch auf dem Tagesordnungspunkt „Verbesserung der internen Kommunikationsstrukturen“ liegen. Denn neben der angebotenen „Steuerung“ bietet der Tagungsort weit mehr als der Name Hotel „Marina Wolfsbruch“ vermuten lässt. Den Politprofis stehen ein „Wellness-Tempel“ mit 1.000 Quadratmeter Badelandschaft zur Verfügung. Für die „Ohrkerzentherapie“ muss der entspannte Sozialist laut Hotelbroschüre zwar extra zahlen – aber macht nichts: FDJ-Wimpel an die Wand, schon ist man wieder auf Augenhöhe mit dem Klassenfeind. Abends lockt eine „romantische Dinnerfahrt mit erlesenem Wein auf führerscheinfreiem Motorkreuzer“. Die Gelegenheit für alle Hinterbänkler, mal das Ruder in die Hand zu nehmen. Dafür gäbe es auch „Luxusmotoryachten“ und „Surfbikes“. Da müssen die Genossen bloß aufpassen, dass keiner Schiffbruch erleidet. Sonst wird das nichts mit dem Erfolg. MH FOTO: AP