Conti pocht auf Vereinbarung

Der Autozulieferer Conti pocht nach der EU-Erlaubnis einer Übernahme für mehr als 10 Milliarden Euro durch Schaeffler auf den vereinbarten Schutz der eigenen Interessen. „Wir weisen ganz klar darauf hin, dass wir mit der Investorenvereinbarung die Grundlage für eine Zusammenarbeit gelegt haben“, erklärte ein Conti-Sprecher am Samstag. In der Vereinbarung, die bereits im August nach harter Übernahmeschlacht getroffen worden war, hatte die fränkische Schaeffler-Gruppe das Zugeständnis gemacht, sich bis August 2012 auf einen Minderheitsanteil von 49,99 Prozent zu beschränken. Zudem wurden umfangreiche Regeln zum Schutz der Conti- Interessen eingeräumt, die frühesten 2014 gekündigt werden können, dies gilt auch für den bisherigen Markt- und Markenauftritt.

Laut der Süddeutschen Zeitung (Samstag) wird diese Vereinbarung von den Banken der Schaeffler-Gruppe zunehmend als Ballast gesehen. Angesichts der Krisensituation der Autobranche sehen die Gläubiger eine zügige Komplettübernahme als das Richtige an. Schaeffler handelte für die Übernahme milliardenschwere Kredite aus. Die EU-Kommission hatte am Freitagabend entschieden, dass der Wälzlagerhersteller Schaeffler den wesentlich größeren Hannoveraner Autozulieferer ohne Auflagen für mehr als zehn Milliarden Euro übernehmen darf. Die Börse feierte: Conti-Aktien kletterten Freitag um fast 20 Prozent auf 44,35 Euro. DPA