Neuer Anschlag in Spanien verhindert

An der Bahnstrecke Madrid–Sevilla gefundene Bombe soll denen vom 11. März ähneln. Überlebende des Madrider Anschlags erkennen Verdächtige wieder

MADRID afp/ap ■ Drei Wochen nach den Terroranschlägen in Madrid ist am Freitag ein neuer Bombenanschlag auf einen Zug verhindert worden. An einer Schnellzugstrecke zwischen Madrid und Sevilla wurde eine Bombe entdeckt und entschärft, teilte das Innenministerium mit. Der Bahnverkehr an der Strecke wurde eingestellt.

Alarmierte Experten sicherten 10 bis 12 Kilo Sprengstoff, sagte Innenminister Angel Ácebes. Es handle sich eventuell um Dynamit. Die Bombe mit Zünder und 136 Meter langem Kabel war unter einem Gleis rund 60 Kilometer südlich von Madrid versteckt. Es gebe noch keine Hinweise, wer den Sprengsatz angebracht habe, sagte Ácebes.

Indes meldete die baskische Nachrichtenagentur Vasco Press, die Bombe ähnele den bei den Terroranschlägen von Madrid verwendeten Sprengsätzen. Der Sprengsatz enthalte den Plastiksprengstoff Goma 2 ECO, berief sich Vasco Press auf Ermittler.

Überlebende der Terroranschläge von Madrid haben bei einer Gegenüberstellung drei der festgenommenen Verdächtigen wiedererkannt. Nach Medienberichten waren darunter einer der Hauptverdächtigen, der Marokkaner Jamal Zougam, sowie der Syrer Basel Ghayoun. Gegen beide wird wegen Verdachts auf Massenmord ermittelt.

Drei weitere Verdächtige wurden derweil wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie sollen den Tunesier Sarhane Ben Abdelmajid Fakhet kennen, den das Gericht als „Führer und Koordinator“ der am Anschlag beteiligten Personen benannte. Außer gegen Fakhet wurden internationale Haftbefehle gegen Jamal Ahmidan, genannt El Chino; Said Berraj, Abdennabi Kounjaa, genannt Abdallah, sowie die Brüder Mohammad Oulad Akcha und Rachid Oulad Akcha erlassen.

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