die iren: ein volk von fetten nichtrauchern
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Die Iren haben das Rauchverbot, das am Montag an 200.000 irischen Arbeitsplätzen in Kraft trat, gleichmütig wie eine Schafherde hingenommen. Nur vereinzelt flammte bisher Widerstand auf. So hat die größte Oppositionspartei Fine Gael ihren justizpolitischen Sprecher John Deasy vorgestern Abend aus dem Schattenkabinett entfernt, weil er in der Parlamentsbar fröhlich eine nach der anderen gepafft hatte. Parteichef Enda Kenny sagte, er habe die Entscheidung „mit großem Bedauern“ gefällt. Sein Sprecher fügte hinzu, Kenny konnte „es nicht hinnehmen, dass der Justizminister im Schattenkabinett das Gesetz bricht“. Deasy, der bis zuletzt gegen das Rauchverbot gekämpft hatte, war schon häufig mit Kenny aneinander geraten, da er bei Parlamentsabstimmungen gern den Fraktionszwang ignorierte. Gesundheitsminister Micheál Martin, der das Rauchverbot im Alleingang durchsetzte, will die Iren nun auf Diät setzen: Er hat eine Untersuchungskommission eingesetzt. Sie soll die sich epidemisch ausbreitende Fettleibigkeit der Iren untersuchen. Hängt sie etwa mit dem Nichtrauchen zusammen?