Alte Schnepfen

Watt- und Wiesensorgen: Wenn Limosa limosa „Greta-Greta“ ruft, ist Umweltminister Klaus Müller zur Stelle

Kiel taz ■ Wie das Umweltministerium gestern in Kiel meldete, ruft Limosa limosa „Greta-Greta“. Anlass dieser Meldung ist offensichtlich, dass sich die Behörde um Umweltminister Klaus Müller (Grüne) um die Besucher von Watt und Wiesen sorgt.

Wie es in der Pressemitteilung nämlich weiter heißt, sollen sich Besucher der eben genannten Gebiete nicht wundern, wenn beim sonntäglichen Spaziergang durch die Natur „jemand Greta-Greta“ ruft. Laut Ministerium aber sucht da kein „Göttergatte sein verloren gegangenes Ehegespinst mit nordischem Namen“ (sic) – nur damit das mal klar ist. Und auch, wenn der Spaziergänger den „Greta-Greta“-Ruf aus der Luft vernimmt, ist dafür kein suchender Ehemann im Sportflugzeug verantwortlich. Nein, so etwas kommt in Watt und Wiesen nicht vor. Das Ministerium will mit der Mitteilung lediglich darauf hinweisen, dass es in Schleswig-Holstein rund 1.570 Brutpaare der Uferschnepfe gibt, deren „Fachname“ Limosa limosa ist. Die Schnepfe ist bedroht, denn Vogelkundler beobachten einen drastischen Rückgang des Gesamtbestandes in Europa.

Wenn also tatsächlich jemand in nächster Zeit „Greta-Greta“ rufen sollte, weiß der Fachkundige nun, dass eine balzende Schnepfe in der Nähe ist, die geschützt werden soll. So kann die Schnepfe auch in Schleswig-Holstein schön alt werden. Oder, wie es in der Mitteilung des Ministeriums heißt: „Die älteste beringte Schnepfe hatte immerhin 15 Jahre auf dem braun-grauen Buckel.“ Timm Schröder