Initiative hat ihr Kreuz zu tragen

HERNE taz ■ Die Stadt Herne nennt sich seit einem Jahr „City of Peace“ und reiht sich damit neben New York in die Reihe der friedliebenden Weltmetropolen ein. Doch die Neigung zur guten Sache hält die städtische Bürokratiemaschinerie nicht davon ab, eine Aktion der Herner Friedensinitiative auszubremsen.

Für jeden Krieg, der auf der Welt tobt, will die Friedensinitiative ein schwarzes Kreuz in eine städtische Rasenfläche rammen. Die Initiative stellte dazu bereits Anfang Februar einen Antrag beim zuständigen Gebäudemanagement Herne (GMH). Nachdem sich der Antrag gut vier Wochen lang seinen Weg durch Verwaltung gebahnt hatte, kam ein sechs Seiten starkes Ende dabei heraus. Nebst eines Lageplans flatterte die Aufforderung ins Haus, 250 Euro Kaution zu zahlen. „Wie bei allen Veranstaltungen auf städtischen Grünflächen verlangen wir auch hier eine Kaution“, sagt Horst Tschökel, Leiter des GMH.

„Das ist das Motto in Herne: Das ist das Übliche, das war immer so und das wird sich nie ändern“, meint Kozicki. Die Friedensinitiative könne die Kaution nicht bezahlen. „Ich verstehe nicht, warum die Stadt nicht eine Ausnahme macht.“ Die Friedensinitiative nimmt ihre Kreuze jetzt selbst in die Hand: „Wir stellen uns mit glatten Schuhen auf den Rasen und halten die Kreuze hoch“, so Kozicki. ERE