BND-Chef Uhrlau unter Druck

BERLIN rtr ■ Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Ernst Uhrlau, gerät wegen mehrerer umstrittener Auslandsaktivitäten seines Geheimdienstes unter Druck. Die Einsätze im Kosovo und in Afghanistan hätten kommende Woche im Parlamentarischen Kontrollausschuss ein Nachspiel, sagte der Vizevorsitzende des Gremiums, der FDP-Politiker Max Stadler, gestern. Uhrlau müsse erklären, warum im Kosovo drei BND-Agenten mehr als eine Woche lang unschuldig in Haft gesessen hätten. Ebenso müsse der BND-Chef sich zu Vorwürfen äußern, wonach der BND in Afghanistan ein von der Deutschen Welthungerhilfe geleitetes Büro westlicher Hilfsorganisationen ausgespäht haben soll. „Die Grundrechte gelten auch, wenn Deutsche sich im Ausland aufhalten“, sagte Stadler im Radiosender NDR Info. Im Kosovo habe das Krisenmanagement der Bundesregierung versagt, sagte Stadler. Laut Medien soll die BND-Zentrale einen verschlüsselten Notruf der Agenten zu ihrer drohenden Verhaftung mehrere Tage lang nicht beachtet haben.