Für immer sechzehn

Punk‘s not dead? Buzzcocks und Trashmonkeys live

Es hätte ein unbeschwerter Nostalgie-Abend im Tower werden können. Die 70er-Punk-Legende The Buzzcocks aus Manchester mit den Bremer Neo-Beatniks The Trashmonkeys als Vorband: Zweimal Musick nach alter Väter Sitte. Schade nur, wenn eine von beiden Bands die Sache falsch anpackt.

Mit Schlips, Kragen und unverkrampfter Leichtigkeit inszenieren die Trashmonkeys ein Stück Musikgeschichte, das sie selbst nur aus zweiter Hand kennen. Statt Authentizitäts-Bemühen: originalgetreuer 60s-Garagen-Pop bis zum Abwinken.

Die Buzzcocks haben die schwere Aufgabe, das jugendliche Gefühls-Chaos von Liebe und Hass im reifen Mannesalter noch glaubwürdig zu vermitteln. Lustlos schrammeln sie ihre alten Hits herunter und grinsen ab und zu verschmitzt, als wollten sie sich entschuldigen.

Tobias, 28, seit 13 Jahren Buzzcocks-Fan, sieht darin eine ironische Distanzierung vom Frühwerk: Man könne mit 50 nicht mehr ohne weiteres Songs spielen, die man mit 20 geschrieben habe.

Stimmt. Aber warum lässt man es dann nicht gleich bleiben?

till stoppenhagen