geläufig Nur Latte Matschupitschu

„Das Problem mit dem Starbuck’s bei den Hackeschen Höfen ist die fehlende Spezialisierung: Es gibt wie überall auf der Starbuck’schen Welt auch hier nur Latte Matschupitschu, Schneekoppe mit Eischaumschlieren und Sickerteer im Schlafanzug; alles, was die Lyrikerin und der Grafikhunne gerne schlürfen, aber eben einfach nichts speziell für krumme Plattwürmer, schwere Randbären, serbische Exiltote und was Berlin jetzt alles sonst hat an moderner Sodomie und Kollision. Ich gehe also lieber in den Superspar-Markt gegenüber und kaufe mir eine Instantangelegenheit für zu Hause bei meiner Freundin, als dass ich mich da beim Starbuck’s reinsetze, um grüne Milch mit Rostlack aus dem Strohhalm zu saugen oder in einer Literaturen-Ausgabe vom letzten Winter zu blättern, wo die Cellistin und der Layoutrusse schon alle Bilder rausgebissen haben, im Mokkaschweiß und Kandiszuckerrausch.“ So sieht sie teilweise aus, die Mitte Berlins. Beschrieben wurde sie hier von Dietmar Dath im „Mittebuch“. Aber das Scheunenviertel hat mehr zu bieten als Starbuck’s und Superspar, mehr als Hackesche Höfe und Tacheles. Und wer etwas erfahren möchte über die Geschichte und die Geschichten, der kann sich heute Nachmittag an einer Führung beteiligen. Die Führung heißt ja deshalb auch: „Das Scheunenviertel, mehr als Hackesche Höfe und Tacheles“. Zu empfehlen für Besucher, Neuberliner und Alteingesessene (das sind die, welche schon seit über 14 Semestern in Berlin studieren). LAB

S-Bahnhof Hackescher Markt vor Coffeemamas, 17 Uhr