Rosi sucht Retter

Weil es keine öffentlichen Gelder bekommt, wirbt das „Beratungszentrum Ess-Störungen“ jetzt um Spenden

Rosi ist ein Comic-Wesen: Äußerlich ähnelt es den Figuren aus der TV-Serie „South Park“, erscheint aber freundlich, klein und hilfsbedürftig. Rosi fungiert als Maskottchen für das von Schließung bedrohte „Beratungszentrum Ess-Störungen Bremen“. Sie soll Geld in die Kasse bringen: Auf der Homepage www.rettet-rosi.de findet sich das Spendenkonto des Zentrums und der Onlineshop für Rosi-Shirts, -Aufkleber und -Postkarten.

Mit der Spendenkampagne „Rettet Rosi“ möchten die Mitarbeiterinnen des Zentrums auf ihre finanzielle Misere aufmerksam machen: Weil sie bisher keine öffentlichen Mittel bekommen, müssen sie ihr Geld durch Sponsoren auftreiben (taz berichtete). Das Ziel: 30.000 Euro bis zum 1. April, bisher ist noch nicht einmal die Hälfte der Summe auf dem Konto, sagt die Sozialarbeiterin Doris Moormann.

Seit April 2003 gibt es jetzt die Beratungsstelle in der Neustadt. Im ersten Jahr wurden 80 Prozent der Kosten von der Stiftung „Aktion Mensch“ übernommen, den Rest brachte das Institut für Suchtprävention (ISAPP) in seiner Funktion als Träger selbst auf. Von Anfang an stand allerdings fest, dass die „Aktion Mensch“ ab April 2004 nur noch 60 Prozent finanziert – eine Kofinanzierung ist allerdings bisher nicht in Sicht, trotz senatorischer Beteuerungen, wie wertvoll das Projekt sei. amb

Eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit Ess-Problemen trifft sich außerdem jeden Mittwochabend im FrauenGesundheitsZentrum: Infos und Anmeldung unter ☎ 38 09 747.