Haitis Geschichte

Christoph Kolumbus war der erste Weiße, der den Boden des heutigen Haiti betrat. Bei seiner ersten Entdeckungsreise landete er auf dieser Insel und nannte sie Hispaniola.

Bereits 1517 wurden dorthin die ersten Sklaven aus dem westlichen Afrika importiert. Die ursprüngliche Bevölkerung, die Taino-Indianer, war so gut wie ausgerottet worden.

Der Westteil der Insel – heute Haiti – wurde 1626 von französischen Piraten erobert und 1697 von Spanien an Frankreich abgetreten.

Infolge der Französischen Revolution forderte die schwarze Bevölkerung der karibischen Kolonie Freiheit. Was 1791 als Aufstand zur Abschaffung der Sklaverei begann, endete am 1. Januar 1804 mit der Erklärung der Unabhängigkeit Haitis.

Nach zehn Monaten Republik rief sich der schwarze General Jean-Jacques Dessalines zum Kaiser aus. Zwei Jahren später wurde der grausame Despot erschossen. Sein Nachfolger Henri Christophe, ein ehemaliger Kellner, wurde zum König gekrönt und ging als Henri I. in die Geschichte ein.

Es folgten weitere Despoten, eine militärische Besatzung durch die USA (1915 bis 1934) und schließlich die Diktatur von „Papa Doc“ François und „Baby Doc“ Jean-Claude Duvalier, den beiden „Präsidenten auf Lebenszeit“ (1957 bis 1986).

Nach dem Sturz Baby Docs galt der Armenpriester Jean-Bertrand Aristide als die politische Hoffnung Haitis schlechthin: Er sollte das Land aus ökonomischem Siechtum führen und es demokratisch stabilisieren.

1990 wurde er zum Präsidenten gewählt, schließlich von Militärs weggeputscht, von den USA nach drei Jahren jedoch wieder ins Amt gesetzt und vor knapp vier Jahren, nach einer umstrittenen Wahl, zum zweiten Mal als Präsident ernannt.

Ende Februar 2004 wurde er nach drei Wochen Unruhen als – nunmehr – steinreicher Mann gestürzt. KEP