Mehr Aufstocker im Aufschwung

BERLIN taz ■ Immer mehr Menschen können von ihrer Arbeit nicht leben: Im ersten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Beschäftigten, die trotz Job zur Sicherung ihres Existenzminimums Hartz IV beziehen müssen, um fast 65.000 gestiegen. Das geht aus der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit zu den so genannten Aufstockern hervor. Auch am Ende eines wirtschaftlichen Aufschwungs setzte sich damit eine langfristige Entwicklung fort. Während im Juli 2008 rund 1.350.000 Menschen ihr Gehalt vom Staat aufstocken lassen mussten, waren es im Januar 2007 noch 1.090.000. „Im Aufschwung finden viele Leistungsbezieher der Grundsicherung eine Beschäftigung. Ein Teil davon kann mit seinem Gehalt nicht seine Ausgaben, etwa für eine große Familie, decken“, erklärt Helmut Rudolph vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung den Anstieg. Ein Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes sprach angesichts der Entwicklung von staatlich gefördertem Lohndumping. US

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