Entlassungen bei „Rhein-Zeitung“

BERLIN taz ■ Seit drei Tagen wird bei der Mainzer Rhein-Zeitung (MRZ) gestreikt. Anlass sind Sparpläne des Verlegers Walterpeter Twer. Insgesamt sollen beim Mittelrheinverlag, der die MRZ herausgibt, rund 200 der etwa 900 Arbeitsplätze verschwinden. „120 werden in den Vorruhestand gehen und 80 entlassen“, sagte Twer der taz. Allerdings sollen auch wieder zwanzig Arbeitsplätze aufgefüllt werden. Twer: „Wir werden neue preisgünstigere Leute einstellen.“ Diese preisgünstigeren Leute werden zum Teil Volontäre sein, die übernommen werden, und sie werden vor allem in den Lokalredaktionen der MRZ arbeiten. Die werden nämlich ausgelagert, und ihre Zahl wird von derzeit zehn auf sechs reduziert. Sie werden dann als abhängige GmbHs betrieben, und die dortigen Mitarbeiter werden unter Tarif bezahlt. Am Stammsitz der MRZ in Koblenz sollen zwölf Mitarbeiter aus Verlag und Redaktion gehen. Das ist ein Drittel der Belegschaft. 32 der insgesamt 80 Kündigungen sind bereits ausgesprochen. Um weitere Entlassungen zu verhindern, hat die Belegschaft der MRZ ihrem Verleger angeboten, auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu verzichten; allerdings nahm Twer das Angebot nicht an. „Uns werden in diesem Jahr etwa acht Millionen Euro fehlen, das Angebot der Belegschaft bringt aber nur 4,2 Millionen. Das reicht nicht.“ Grund für das Minus der MRZ, die im Übrigen noch nie Gewinn gemacht hat, sei in erster Linie der schwache Anzeigenmarkt. Twer klagt über einen Einbruch in Höhe von 30 Prozent. HEIDI