Unterentwickelt

Amt für Entwicklungszusammenarbeit kritisiert: Kleinster Etat seit Gründung. Unterstützung oft nur rhetorisch

Bremen taz/dpa ■ Selbst ein Versorgungsfall, gibt das Land Bremen immer weniger Geld für Entwicklungshilfe aus. Das kritisierte am Montag der Leiter des Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit Gunter Hilliges. 25 Jahre nach seiner Gründung müsse das Amt mit dem niedrigsten Etat seiner Geschichte auskommen. „Das ist beschämend. Es gibt auch keinen Grund zum Feiern, dass wir bisher viel erreicht haben“, sagte Hilliges.

„Die Mittel werden ständig gekürzt. Umgekehrt wächst die rhetorische Zustimmung, dass dies in Zeiten des internationalen Terrorismus der wichtigste Politikbereich sei“, meinte Hilliges bitter. So leiste die Entwicklungshilfe einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich zwischen reichen Industriestaaten und armen Entwicklungsländern.

Im Haushaltsjahr 2004 stellt das Land Bremen rund 1,2 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung. Das seien umgerechnet die Kosten für ein halbes Glas Bier pro Besucher des Sechs-Tage-Rennens, rechnete Hilliges vor. „Dennoch kritisiert uns der Rechnungshof, weil Bremen damit mehr Geld ausgibt als das Saarland“, sagte Hilliges. Arbeitsschwerpunkt des Landesamtes sind nach seinen Angaben Projekte zur Armutsbekämpfung und zum Umweltschutz. Bremen engagiere sich unter anderem bei der Entwicklung von Biogasanlagen, bei der Abwasserklärung im größten Fischereihafen Afrikas in Namibia und bei der wirtschaftsorientierten Aus- und Fortbildung. hey