Anzeige wegen Schulmassaker

ERFURT ap ■ Knapp zwei Jahre nach dem Blutbad am Gutenberg-Gymnasium hat der Erfurter Rechtsanwalt Eric Langer Strafanzeige gegen die damaligen Verantwortlichen bei der Polizei und dem thüringischen Innenministerium erstattet. Er wirft ihnen unterlassene Hilfeleistung, Urkundenfälschung und Strafvereitelung im Amt vor. Bei dem Massaker am 26. April 2002 in dem Gymnasium hatte der 19-jährige Robert Steinhäuser 16 Menschen erschossen und sich schließlich selbst getötet. Der Anwalt, der bei dem Massaker seine Lebensgefährtin Birgit Dettke verlor, sagte, die Frau habe eineinhalb Stunden, laut um Rettung flehend, nur wenige Meter von Polizisten entfernt auf dem Schulhof gelegen. Auch die zwei getöteten Schüler seien fast zwei Stunden nach den Schüssen Steinhäusers gestorben. Langer erhebt insbesondere den Vorwurf, dass entgegen den Vorschriften keine Einsatzzentrale am Ort des Geschehens gebildet wurde. Seine Anzeige hat der Jurist mit Ermittlungsakten und Zeugenaussagen untermauert.