Ölarbeiter in Nigeria entführt

BERLIN taz ■ Etwa 70 zumeist ausländische Mitarbeiter internationaler Ölkonzerne werden in Nigeria von streikenden Arbeitern als Geiseln gehalten. Die nach Zeitungsberichten mindestens 50 Briten und 21 US-Amerikaner wurden am 19. April, Tag der umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Nigeria, auf vier Tiefsee-Bohrtürmen vor der Küste des östlichen Nigerdeltas nahe der Hafenstadt Port Harcourt gefangen genommen, berichtete die Zeitung Vanguard gestern. Verantwortlich sei eine Gruppe Streikender, die zunächst gegen die Entlassung von fünf Nigerianern protestierten und dann ihre Aktionen ausdehnten, um einen befürchteten Einsatz der Marine abzuwenden. Im Nigerdelta herrscht Krieg zwischen einheimischen Milizen und dem Militär, und seit den Wahlen vom 12. und 19. April haben sich die Spannungen verschärft. In der Stadt Warri im westlichen Delta, wohin die Marine seit der Wahl zwei Kriegsschiffe geschickt hat, kam es Anfang dieser Woche zu einem erneuten Angriff von Milizen des Ijaw-Volkes. D.J.