was macht eigentlich… die Radfahrer-Lobby?
: Die Reiter bekriegen

Es geht um nichts Geringeres, als die Zukunft von Brandenburg. Unseren sympathischen Power-Wirtschafts-Standort. Die Radfahrer-Lobby streitet sich mit den Freunden des Reitsports darüber, wer wichtiger ist für den Tourismus und damit für den Aufschwung. Jetzt haben die Radler den Krieg erklärt. „Reiten und Radfahren ist auf dem leichten märkischen Sandboden unvereinbar“, verkündete gestern Benno Koch, der Berliner Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC).

Die Brandenburger Regierung will mit einem neuen Waldgesetz alle Waldwege für Pferde öffnen. Für Benno Koch der blanke Horror: „Schon wenige Pferdehufe zerstören einen Waldweg für Radfahrer dauerhaft“, zetert er. Und fordert: Die Berliner Fahrrad-Touristen sollen protestieren. Beim ADFC hört es sich an, als würden bald Wildpferdeherden Stampede laufen und Brandenburg in eine Wüste verwandeln. Als würden Touristen mit ihren metallic-lila Hollandrädern in metertiefen Hufspuren versinken. Da würden die Berliner, droht der ADFC, lieber in der Stadt radfahren (Unser Tipp: die Tour „Kottbusser Damm“) und eben nicht ihr Geld an Brandenburger Imbissbuden ausgeben.

Der Bund der Freizeitreiter- und Fahrer in Deutschland (VFD) und die Deutsche Reiterliche Vereinigung haben offenbar Fürsprecher gefunden. Also brauchen auch die Radfahrer einen starken Partner. Eine große Lobby. Einen wichtigen Bundesverband. So etwas wie den: Deutschen Verband der Pferdemetzger e. V. BHÜ FOTO: AP