Leitfaden für gleichen Lohn

BERLIN taz ■ So will es das Gesetz: „Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit.“ Doch die Praxis ist davon weit entfernt. Frauen im Westen verdienen im Durchschnitt ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen, im Osten erreichen sie immerhin 94 Prozent des männlichen Verdiensts. Daher legt das Bundesfamilienministerium jetzt einen neuen „Leitfaden“ vor, der die Tarifparteien animieren soll, das Gesetz in ihren Lohnabschlüssen umzusetzen. Die Broschüre richtet sich aber auch an interessierte Frauen. Ministerin Renate Schmidt fragte gestern: „Warum gelten Reinigungstätigkeiten als einfachste Tätigkeiten, Lagerarbeiter-Tätigkeiten aber als höherwertige?“. Der Leitfaden beschreibt die Rechtsnormen und zeigt, wie sich reale Entgeltdiskriminierung vor Ort nachweisen lässt. Gleichzeitig bietet er Strategien, wie sich mehr Lohngerechtigkeit in der Praxis durchsetzen ließe. Darüber hinaus liegt eine Dokumentation der Internationalen Konferenz „Equal Pay“ vor. Beides ist beim Bundesfamilienministerium kostenlos zu beziehen (brochuerenstelle@bmfsfj.bund.de) U.H.