Neuwahl-Vorstoß von Abbas empört Hamas

RAMALLAH rtr ■ Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Neuwahlen ins Gespräch gebracht, sollte es nicht zu einer Versöhnung zwischen seiner Fatah-Bewegung und der rivalisierenden Hamas kommen. Er werde Anfang kommenden Jahres per Dekret Präsidenten- und Parlamentswahlen anordnen, falls es bis dahin keine Einigung gebe, sagte Abbas gestern in Ramallah. Die radikal-islamische Hamas lehnte den Vorstoß umgehend ab. Er sei illegal und nicht verfassungsgemäß, sagte ein Hamas-Sprecher. Der Vorstoß bestätige nur, dass Abbas den Dialog unbedingt zum Scheitern bringen wolle. Abbas und die Hamas werfen sich gegenseitig vor, Initiativen Ägyptens für eine Versöhnung beider Palästinenserlager zu torpedieren. Der innerpalästinensische Konflikt hat Abbas’ Bemühungen untergraben, die Friedensgespräche mit Israel voranzubringen.