die steile these
: Eine vernünftige Fatwa

Religionsführer in Malaysia verbietet Yoga als unislamisch. Gut so!

Yoga. Das klingt für äußerst Unkundige erst einmal nach Yoghurt. Und der soll ja außer für von Laktose-Intoleranz Geplagte generell nicht schlecht sein – für das Wohl und Heil des Heims der Seele und des Geistes, kurz: den Körper. Leicht Fortgeschrittene immerhin wissen, dass dieses wohlklingende Wort etwas mit Schneidersitzen zu tun hat, und mit Auf-einem-Bein-Stehen … und ja, hat Barbara Becker, Exfrau des momentan wieder bösen Frauenverlassers Boris „Bobbele“ B. nicht eine ganze DVD gepresst, damit es auch anderen so gut geht wie ihr? Addul Shukor, Vorsitzender des Fatwa-Rates in Malaysia, ist kein fundamentalistischer Spaß- und Sportverderber. Ein Verdienst ist ihm mit seinem Verbot nicht zu nehmen: Er rettet die Idee des Yoga, indem er es für immerhin zwei Drittel der Bevölkerung von Malaysia aus dem Leben streicht, weil er klar sagt: Es ist unislamisch. Yoga ist mehr als Trainingsprogramm, dahinter steckt ein spirituelles, ein hinduistisches Konzept. Und dieses ist mit der Satzung seines Clubs, des Islam, nun einfach nicht vereinbar. FELIX RETTBERG