Notfalls auf dem Bügelbrett

Die Delegierten des SPD-Parteitags kommen nach Berlin – schlafen sollten sie dort nicht

Es wird eng in Berlin am Wochenende vom 30. Mai bis 1. Juni: Nick Cave ist da, Bro’Sis und ein paar Touristen. Ach ja, und da gibt es noch den Ökumenischen Kirchentag mit etwa 150.000 Christen, das DFB-Pokalfinale mit über 70.000 Fußballfans – und den Sonderparteitag der SPD. Dieser Termin rutschte als Letztes auf das Wochenende: Wo, wenn nicht auf dem Parteitag, sollen die von der Kursdiskussion ermüdeten Delegierten schlafen?

Marlies Hirschfeld von der SPD-Pressestelle wiegelt ab: Es reisten nur 400 Delegierte an, höchstens 200 bräuchten eine Bleibe. Die anderen, etwa Bundestagsabgeordnete, hätten sowieso eine Wohnung in Berlin. Zudem sei der Sonderparteitag schon gegen 17 oder 18 Uhr beendet – da kämen alle nach Hause.

Acht Stunden Debatte für das „Neue Godesberg“? Das wirkt etwas knapp. Es gebe genug Raum für Diskussionen, heißt die Antwort. Und falls es doch länger dauert, kein Flug mehr geht? Ein Tipp: Die Privatquartiere für Christen sind Sonntagabend geräumt. Aber die schlafen, laut Kirchentags-Werbekampagne, zur Not auch auf Bügelbrettern.

PHILIPP GESSLER