Ohne Druck

Das US-„PC Magazine“ siedelt komplett ins Netz über – ein Trend, der sich im Tageszeitungsgeschäft fortsetzt

Das PC Magazine aus dem Ziff Davis-Verlag, eines der renommiertesten US-Computerblätter, stellt mit der aktuellen Nummer sein Printheft ein und wechselt komplett ins Internet.

Es ist nicht die erste Einstellung einer Druckausgabe im amerikanischen IT-Journalismus. Seit 2007 publiziert die Infoworld des Konkurrenzverlags IDG ihre Inhalte in Form einer tagesaktuellen Website.

Die netzaffine Computerpresse gibt damit einen Trend vor, der sich inzwischen im US-Zeitungsgeschäft fortsetzt. Im April 2009 wird der Christian Science Monitor als erste größere US-Tageszeitung ins Netz ziehen: Ak4tuell wird er nur noch online erscheinen, ergänzt von einer wöchentlichen Druckausgabe.

Angst müssen die Redakteure dabei nicht unbedingt haben: Zwar müssen beim PC Magazine sieben Printproduktionsspezialisten von insgesamt 140 gehen, doch ergeben sich aus solchen Umbaumaßnahmen inzwischen auch wirtschaftliche Chancen, die die Verlage in Zukunft wieder stabiler machen könnten. So soll das PC Magazine schon jetzt 70 Prozent Umsatz im Netz machen, mit einem Wachstum von fast 20 Prozent im dritten Quartal 2008, in dem die Finanzkrise schon deutlich spürbar war.

Zudem will das PC Magazine seine Inhalte nicht vollständig kostenlos anbieten: Neben den aktuellen Webtexten wird weiterhin monatlich eine printartige Ausgabe produziert, die sich im Browser oder mit Hilfe einer Software auch ohne Internet-Zugang lesen lässt – eine große Umstellung für Werbetreibende wie Leser. BEN SCHWAN