Einigung im Tarifkonflikt der Metaller

Pilotabschluss in Baden-Württemberg. Kanzler Schröder: „Guter Abschluss“. Sachsen wollen weiter verhandeln

BERLIN taz ■ Kanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Tarifeinigung in der Metall- und Elektroindustrie als „guten Abschluss“ bezeichnet. Dieser werde mithelfen, die Wirtschaft nach vorne zu bringen, sagte Schröder.

IG Metall und Arbeitgeber hatten gestern nach 16-stündigen Verhandlungen in Pforzheim einen Pilotabschluss vereinbart, der für Baden-Württemberg eine Einkommenserhöhung ab dem 1. März um 2,2 Prozent und ab 1. März 2005 um 2,7 Prozent vorsieht. Der Tarifvertrag hat bei zwei Nullmonaten eine Laufzeit von 26 Monaten.

Die Tarifparteien einigten sich zudem zwar auf größere Spielräume der Betriebe unter anderem bei längeren Arbeitszeiten, Abweichungen von den Normen des Tarifvertrags müssen aber immer noch von Gewerkschaft und Arbeitgeberverband genehmigt werden. Nur unter bestimmten Voraussetzungen und für befristete Zeiträume kann dies auch ohne Lohnausgleich erfolgen. Nach drei Jahren sollen die Klauseln noch einmal überprüft werden.

Sowohl die IG Metall als auch der Arbeitgeber-Dachverband Gesamtmetall empfahlen ihren regionalen Verbänden die Übernahme des Vertrags als Pilotabschluss. Allerdings kündigte der sächsische Arbeitgeberverband an, weiter verhandeln zu wollen.

IG-Metall-Chef Jürgen Peters sprach von einem „akzeptablen Kompromiss“, Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser von einem „qualitativen Schritt nach vorne“. THILO KNOTT

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