… die Berliner Forsten?
: Ein schweinisches Gemetzel

Endlich eine Verwaltung, die noch funktioniert. Die Berliner Forsten verkündete gestern einen neuen Rekord ihrer Jäger im Wildschweine-Totschießen. „In der vergangenen Jagdsaison wurden 2.300 Borstenviecher zur Strecke gebracht“, verkündete Sprecher Marc Franusch. 2.300 Sauen und Eber allein in Berlin. Aber die ganze Schlagkraft der Männer mit den grünen Filzhüten ist machtlos. „Das hat nicht dazu geführt, dass die Berliner Wildschweine nun kurz vor der Ausrottung stehen“, gab sich Franusch pessimistisch. Wie schade.

Dabei hätte man es schon lange wissen können. Spätestens seit sich im vergangenen Mai zwei possierliche Exemplare der Gattung „Sus scrofa scrofa“ auf dem Alexanderplatz suhlten. Selbstverständlich wurden die von einem fürsorglichen Jäger sofort mit einem Rettungsschuss daran gehindert, etwas wirklich Fieses zu machen. Und im August suchte eine Horde Wildschweine den Trainingsplatz von Hertha BSC am Olympiastadion heim. Die Kicker haben sich bis heute noch nicht von dem Schock erholt. Seitdem gilt: Feuer frei, auf alles, was Borsten hat. Den Meldungen nach wirkt die Taktik.

Jäger-Sprecher Franusch betont: „Die schlauen Viecher mit dem guten Riecher“ (dpa) seien im Prinzip ungefährlich. Kein Grund, nicht zu schießen. Franusch warnt: Bald kommt der Nachwuchs. 2.300 müssten diese Saison doch zu schlagen sein. Die Regierung braucht wenigstens ein Erfolgserlebnis. Und solange die Jäger bei jeder Schweineattacke zur Stelle sind, trifft auf dem Hertha-Trainingsplatz endlich wieder einmal wer. BHÜ FOTO: AP