Iraker leiden Not

Wassermangel, Stromausfall und Transportprobleme erschweren die Arbeit der Hilfsorganisationen

BAGDAD/LONDON dpa ■ Fast zwei Wochen nach Beginn des Kriegs im Irak wächst die Sorge internationaler Hilfsorganisationen über die Lage der Bevölkerung. Die Lage sei zum Teil sehr unübersichtlich. In vielen Fällen sei es schwierig, die Versorgung der Städte zu gewährleisten.

Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK in Bagdad haben die jüngsten US-Luftangriffe das Telekommunikationssystem weitgehend zerstört, was die Arbeit der Hilfsorganisationen weiter erschwert. Laut IKRK sind seit Kriegsbeginn täglich rund 100 Zivilisten in der Hauptstadt verletzt worden. Irakische Behörden beziffern die Gesamtzahl der getöteten Zivilisten bislang auf mehr als 350 und der Verletzten auf rund 3.650. Neben der Millionenstadt Basra im Süden des Irak gibt es den Angaben zufolge auch ernsthafte Strom- und Wasserprobleme in anderen bevölkerungsreichen Städten. Im Westen Bagdads sei die Stromversorgung seit Donnerstagnacht unterbrochen. Ingenieure versuchten, mit Generatoren wenigstens sechs Stunden am Tag die Wasseraufbereitungsanlagen in Betrieb zu halten.

Das UN-Welternährungsprogramm WFP hat in einem Appell an die internationale Gemeinschaft um 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) für die Not leidende Bevölkerung im Irak gebeten. Mit dem Geld will das WFP ein System zur Verteilung von Nahrungsmitteln für die mehr als 27 Millionen Iraker aufbauen.