Argentinier immer ärmer

BERLIN taz ■ In Argentinien leben 60 Prozent der Menschen von weniger als zwei Dollar am Tag, 40 Prozent sogar von weniger als einem Dollar. Das meldet die argentinische Tageszeitung Clarin unter Berufung auf Zahlen der Internationalen Entwicklungsbank. Laut der Armutsdefinition der Bank leben damit fast zwei Drittel der Argentinier in Armut, mehr als ein Drittel lebt sogar in absoluter Armut. Während die Zahl der Armen in den 90er-Jahren in Lateinamerika um fast 15 Prozent zurückging, stieg sie in Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela im letzten Jahr wieder an. Argentinien erlebte Anfang 2002 den Zusammenbruch seines Währungssystems. Das einst wohlhabende Land ist de facto zahlungsunfähig. Der Verfall der Ersparnisse und die gleichzeitige Vervierfachung der in Dollar aufgenommenen Schulden hat zur Verarmung weiter Teile der ehemals stabilen Mittelschicht geführt. KK