was macht eigentlich... … Kronprinz Felipe?

Ne Fliege

Überstürzt ist der spanische Thronfolger Felipe aus Berlin abgereist. Eigentlich wollte er noch nach Dresden, entschied sich aber kurzfristig für den Heimflug. Grund sei der Irakkrieg, teilte die sächsische Staatskanzlei mit. Für Berlin hatte er sich reichlich Zeit genommen, offizieller Anlass seines Besuchs war die Eröffnung des Instituto Cervantes am Dienstag. Doch er landete schon samstags, um mal so richtig durch Berlin zu bummeln. Hartnäckiges Gerücht: Der seit kurzem wieder unbeweibte 35-Jährige sei auf Brautschau, also auch mit sehr private Absichten gekommen. Allerhand schöne Fleckchen besuchte der Prinz, guckte vom Dach des DB-Hauses am Postdamer Platz über Berlin und lustwandelte mit Klaus Wowereit durchs Brandenburger Tor. Doch warum lässt der stolze Spanier ausgerechnet das Bundesland aus, in dem die schönen Mädchen, laut Volksweisheit, an den Bäumen wachsen? Wie gesagt, der Krieg. Es war dem Prinzen wohl unheimlich, dass neben ihm auf einmal jede Menge Menschen privat auf die Straße traten und eine Haltung zum Krieg artikulierten, der sich die spanische Führung so nicht anschließen will. Flugs kehrte Felipe also zurück zu Papa Juan Carlos, der als Oberbefehlshaber des spanischen Militärs bisher zum Irakkrieg nur sagte: „Das Land muss einig sein!“ Zu Hause wird sich Felipe umsehen. In Madrid flogen Regierungschef und Kriegsunterstützer José María Aznar Eier um die Ohren. Da wäre der Prinz bei friedlichen Protesten in Berlin besser aufgehoben. CHT
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