geläufig Für die Durchfahrt gesperrt

„Die Straße sei für die Durchfahrt gesperrt, was als Begründung reichen müsse – der Ton des Polizisten war barsch und unhöflich, weiter hinten standen gepanzerte Limousinen, einige mit Blaulicht, eine trug den Stander ‚Deutsch Griechisches Symposium‘, es regnete etwas, in der Durchfahrt des ‚Maxwell‘ drückte sich Personenschutz.“ So begann Ende 1999 ein Text mit dem Titel: „Last Exit Mitte“ in der Innenstadt-Kontroll-Zeitung Scheinschlag. Das furchtbare Maxwell gibt es nicht mehr, da ist jetzt eine Bäckerei drin. Der Bezirk Mitte ändert sich und die nächste Änderung ist schon angedroht. Das Haus Rosenthaler Straße 39 soll versteigert werden. Dort tummelt sich viel kreatives Potenzial. Das Kino Central, der Künstlerclub Eschloraque Rümpschrümp, die japanische Galerie Murata & Friends, die Künstlergruppe Dead Chickens, das Jüdische Museum mit dem Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses und der Buch-, Comic- und CD-Laden Neurotitan, der auch als Galerie funktioniert. Hier findet heute die Auftaktveranstaltung für die Rettung dieses Hauses statt. Künstler stellen aus und spenden ihre Werke dem Haus Schwarzenberg. Vielleicht kommen ja die 3,3 Millionen Euro zusammen, die es braucht, um den Komplex zu kaufen. Begonnen wird mit einer Performance von Jim Avignon zum Thema Republik Schwarzenberg. Ausstellende Künstler sind Blixa Bargeld, Françoise Cactus, Ronald Lippok und viele andere. Also: Hinaus zum Häuserkampf! Bzw. -kauf! LAB

Galerie Neurotitan, 20 Uhr