Ermittlung gegen Ex-NS-Schergen

LUDWIGSBURG ap ■ Der mutmaßliche frühere KZ-Aufseher John Demjanjuk hat nach Überzeugung der Ermittlungsbehörden an der Tötung von mindestens 29.000 europäischen Juden mitgewirkt. Zu diesem Ergebnis kommt die zentrale Fahndungsstelle für NS-Verbrechen in Ludwigsburg. Dem in den USA lebenden 88-jährigen Demjanjuk wird eine Beteiligung an Massentötungen im Konzentrationslager Sobibor in Polen zur Last gelegt. Die Zentrale Stelle gab das Verfahren an die zuständige Staatsanwaltschaft München I ab: „Aus unserer Sicht kann Anklage erhoben werden.“ Darüber sowie über einen Auslieferungsantrag müsse nun die Staatsanwaltschaft München I entscheiden. Demjanjuk kam 1952 in die USA und erhielt 1958 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie wurde ihm inzwischen aberkannt. Er kämpft nun gegen seine Ausweisung aus den USA.