Werbeverbot & Kontrolle

EU will strengere Regeln für Brustimplantate

Die Europäische Union hat die Regierungen der Mitgliedsländer aufgefordert, den Umgang mit Brustimplantaten strenger zu regulieren. Ein umfassender Katalog, der allerdings keine bindende Wirkung hat, will die Aufklärung vor der Operation sowie die Nachsorge verbindlicher gestalten. Auch will das europäische Parlament nach französischem Vorbild darauf hin arbeiten, dass die Werbung für Brustimplantate EU-weit verboten wird. Der Katalog sieht außerdem vor, dass zwischen einer Erstberatung und einer Brustoperation durch zertifizierte Chirurgen vier bis sechs Wochen Bedenkzeit liegen sollen. Zudem soll eine Nachsorgeuntersuchung pro Jahr verpflichtend werden und Privatkliniken stärkeren Kontrollen unterliegen.

Bremens Europaabgeordnete Karin Jöns (SPD) begrüßte diesen Schritt. „Der Ball liegt nun bei den Mitgliedsstaaten.“ Diese seien aufgefordert, auch einen Patientinnenpass für Brustimplantate einzuführen, so dass die Nachsorge verbessert werden könne. Sie forderte zugleich die Einrichtung multidisziplinärer Brustzentren, die fachübergreifend gut- sowie bösartige Erkrankungen der Brust behandeln und auch Schönheitsoperationen durchführen könnten. ede