Keine Autonomie für Tibet

Chinas Vertreter äußert sich erstmals nach Gesprächen

PEKING/BERLIN ap/taz ■ China hat den Hoffnungen des Dalai Lama auf eine Autonomie Tibets eine Absage erteilt. Tibet werde weder in irgendeiner Form unabhängig sein noch einen weitgehend autonomen Status wie Hongkong oder Macao erhalten, sagte ein Regierungsvertreter laut der offiziellen Agentur Xinhua. Er hatte zuvor Gesandte des geistlichen Oberhaupts der tibetischen Buddhisten getroffen.

„Der Dalai Lama sollte die Geschichte anerkennen, der Realität ins Auge sehen, sich den Zeiten anpassen und seine politische Haltung grundlegend korrigieren“, wurde Du Qinglin am Donnerstag zitiert. Es waren die ersten offiziellen Äußerungen seit den Gesprächen Dus mit Gesandten des Dalai Lama am Dienstag und Mittwoch. Diese dritte Gesprächsrunde nach den Unruhen in Tibet im März blieb wie die vorherigen Verhandlungen ergebnislos. Am Dienstag hatte Xinhua berichtet, bisher seien 55 Personen wegen der Unruhen verurteilt worden. Angaben über die Strafmaße wurden so wenig gemacht wie über das Schicksal weiterer 147 Personen, die sich noch in Polizeigewahrsam befinden müssten. HAN