WestLB will Geld

Bank will Milliarden aus dem Rettungsfonds des Bundes in Anspruch nehmen. 2.000 US-Banken kriegen Hilfen

DÜSSELDORF rtr/afp ■ Die angeschlagene WestLB wird Finanzkreisen zufolge „einige Milliarden“ aus dem Rettungsfonds des Bundes in Anspruch nehmen. Der Bedarf der WestLB werde aber unter dem der HSH Nordbank liegen, die auf Staatsbürgschaften in einer Höhe von 30 Milliarden Euro zurückgreifen will, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Der genaue Umfang der Hilfen ist noch nicht klar“, betonte der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut Linssen, der auch im Aufsichtsrat der WestLB sitzt. Das Gremium hatte am Montagabend nach einer Sitzung in Münster erklärt, das Düsseldorfer Geldhaus werde den Staatsfonds als dritte Landesbank in Anspruch nehmen.

Die Lage an den Finanzmärkten habe sich gravierend verschlechtert, und die WestLB wolle deshalb die Hilfen in Anspruch nehmen, um „besser für die Zukunft gerüstet zu sein“, sagte Linssen weiter. In den ersten neun Monaten 2008 habe die WestLB einen „Ertrag“ von 500 bis 600 Millionen Euro erwirtschaftet. Nach sechs Monaten hatte das Institut noch ein Ergebnis vor Steuern von 657 Millionen Euro ausgewiesen, unter dem Strich stand ein Gewinn von 580 Millionen Euro. Im Oktober habe sich die Lage an den Märkten weiter zugespitzt, sagte Linssen. Darunter hätten auch die Papiere in den Beständen der Bank gelitten.

Bis zu 2.000 börsennotierte Banken in den USA könnten bald staatliche Kapitalspritzen bekommen, teilte das US-Finanzministeriums unterdessen mit. Zwei Anwaltskanzleien seien mit der Vergabe von Finanzhilfen aus dem Mitte Oktober verabschiedeten Rettungspaket der US-Regierung beauftragt worden. Das Rettungspaket sieht vor, dass die US-Regierung mit insgesamt 250 Milliarden Euro bei Kreditinstituten einsteigen kann.