Der Kampf geht weiter

Mit dem Farbpinsel fing alles an: Die Bürgerinitiative für die Erhaltung des Hollerlands feiert ihren 25. Geburtstag

taz ■ „Die Ausweisung des Hollerlandes als Naturschutzgebiet war ein Fehler“, ärgerte sich ein CDU-Senator namens Bernt Schulte – erinnert sich jemand an ihn? – noch im Jahr 1997. Der Kampf der Hollerland-Aktiven gegen die Bebauung der Wiesenlandschaft polarisiert bereits seit 25 Jahren die Gemüter – und ein Ende ist nicht in Sicht. Mit einem „Fest für alle“ will die Bürgerinitiative für die Erhaltung des Gebiets nördlich der Bremer Universität am Donnerstag im großen Stil „Geburtstag“ feiern – natürlich an der Uni.

„Unsere Waffe war anfangs das Fahrrad, der Eimer und der Farbpinsel“, erinnert sich Hollerland-Kämpfer Dieter Mazur. Trotz scharfer Polizeimaßnahmen malten die NaturschützerInnen, allen voran der nimmermüde Umwelt-Recke Gerold Janssen, einen Naturlernpfad auf den Jan-Reiners-Weg oder kippten zur Not auch mal Erdhaufen auf die Senatstreppen.

Solche legendären Widerstandsaktionen sollen auch bei den Jubliäums-Feierlichkeiten nicht zu kurz kommen: buten un binnen hat die besten Szenen der letzten 25 Hollerland-Jahre zu einem Kurzfilm zusammengeschnitten. Doch die Geburtstagsparty soll nicht nur ein Revival werden. Die politische Brisanz des zum Symbol gewordenen Hollerlandes ist schließlich gerade zu Wahlkampfzeiten unumstritten. Um auch junge Leute auf den „Naturgeschmack“ zu bringen, will der inzwischen fast 80-jährige Janssen auf der Party den Startschuss für sein neuestes Projekt geben: Unter der Schirmherrschaft von Ex-Werder-Profi Uwe Hartgen soll im Hollerland ein Schul-Erlebnisbiotop entstehen. nik

Das große Geburtstags-Fest für alle bisherigen und zukünftigen Hollerland-SchützerInnensteigt am Donnerstag ab 19 Uhr im Uni-Hörsaal 1 („Keksdose“) in der Enrique-Schmidt-Straße. Eintritt: drei Euro.