Böser Präsident dabei

G 8 und afrikanische Partner möchten Druck auf Mugabe ausüben – doch Frankreich lädt ihn offiziell zum Gipfel ein

BERLIN taz ■ Die Ziele der Entwicklungspolitik werden manchmal von der Diplomatie der Staatsoberhäupter durchkreuzt: Auf einem Treffen von Vertretern afrikanischer Staaten mit der Afrika-Beauftragten der Bundesregierung, Uschi Eid (Grüne), und ihrem französischen Kollegen Michel Camdessus ging es auch um die Frage, ob und wie weit die „Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung“ (Nepad) Druckauf Simbabwes Präsident Mugabe ausüben soll. Mugabe hetzt die Schwarzen zu Gewalt gegen die weißen „Kolonialherren“ auf. „Wir denken seit langem darüber nach“, sagte Eid auf dem Treffen gestern in Berlin. Problematisch sei jedoch, dass der französische Präsident Jacques Chirac Mugabe zum G-8-Gipfel nach Evian eingeladen hat. „Das macht es uns schwer, mehr Druck zu verlangen.“

Den Beschluss, Nepad zu gründen, fassten die G 8 auf ihrem Treffen in Genua 2001. Die Idee: Die Initiative, zu der 15 afrikanische Staaten gehören, erarbeitet einen Enwicklungsplan für den Kontinent. Im Mittelpunkt stehe „Frieden und Sicherheit“, sagten gestern Said Djinnit, Gesandter der afrikanischen Kommission. Die G 8 wollen den Ländern dann „technische und finanzielle Hilfe“ leisten, damit diese bis 2010 in der Lage sind, eigene Friedensmaßnahmen durchzuführen. Chirac hatte bereits angekündigt, in Evian würden „Afrika“ und „Wasser“ ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Wasserknappheit wird künftig immer häufiger der Grund für Krieg sein. KK