was macht eigentlich... … der Buddy Bär?

Auswandern

Gute zwei Wochen ist es her, da beschwerten sich die deutschen Soldaten, die in der afghanischen Hauptstadt Kabul den Flughafen bewachen, über den zu kleinen und hässlichen Berliner Bären an ihrer Pforte. Die taz schlug vor, doch bitte einen Buddy-Bären auf die Reise zu schicken und so Berlin von einem der zahllosen Knubbeltier zu befreien – und wurde erhört. Ende März nun fliegt ein zwei Meter großer Plastikbär nach Kabul, allerdings in jungfräulichem Weiß. Bemalen sollen ihn erst die deutschen Soldaten, zum Zwecke der Wertsteigerung, denn wenn er wohlbehalten zurückkehrt, soll er zugunsten hungernder Kinder versteigert werden. Man stelle sich vor: große, breitschulterige Männer in Kampfmontur, das G3 in der einen und Malkasten und Pinsel in der anderen Hand. Das fanden die Isaf-Soldaten wohl selbst ein wenig peinlich und entschieden sich für die motorisch leichter bedienbare Spraydose, getreu dem Motto „Draufhalten und abdrücken“. Aber welche Farbe soll man ihm geben, dem Buddy? In traditioneller Hinsicht stehen bei der Truppe wahrscheinlich militärische Farben und Muster hoch im Kurs: Flecktarn in den Ausführungen Winter, Feld und Wüste oder die zeitlosen Klassiker Olivgrün und Admiralsblau. Friedliche Absichten unterstriche man eher mit dem Hellblau der Vereinten Nationen, und ein beinahe pazifistisches Zeichen könnte sein, den Bären einfach weiß zu lassen. Wollen wir hoffen, dass der Kommandeur, wenn er den Malbefehl erteilt, weise und umsichtig entscheidet. CHT FOTO: RTR