alle für den frieden (19)
: The Ex-Berliner

Give the White House a Call

500.000 waren auf der Demo gegen einen neuen Krieg am Golf. Die ganze Nation eine Friedensbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.

„The phone is ringing, oh my god.“ Die Zeile stammt vom Beastie-Boys-Album „Ill Communication“. Das lässt sich frei übersetzen mit: fiese Kommunikation. Eben die hat sich das englischsprachige Stadtmagazin The Ex-Berliner als Kampfmittel gegen einen Krieg im Irak einfallen lassen. Die Idee: Bush mit Telefonaten zu bombardieren. Eine Werbekampagne für die neue Ausgabe des Hefts, die Anfang März erscheint. Für jede Kaufquittung des Ex-Berliners bekommt man bei der Redaktion eine Telefonkarte, die ein 200-Minuten-Gespräch mit dem Weißen Haus ermöglicht. Auf Plakaten an den Kiosken steht die Nummer des US-Präsidentensitzes: (001) 20 24 56 11 11.

Eigentlich ist die Redaktion auf Neutralität im Irakkonflikt bedacht. Jeder solle Bush einfach selbst sagen, was er von seiner Politik halte. Die Masche kommt aus den USA: Am Dienstag waren viele Senatsbüros nicht zu erreichen und auch das Weiße Haus vermeldete „a lot of calls“. Eine Gruppe namens Win Without War gab bekannt, die Marschstiefel mit Telefonen, Faxgeräten und Computern vertauscht zu haben. Die Ex-Berliner-Macher hoffen auf eine Anrufswelle aus ganz Deutschland, auch wenn ihr Magazin nur in Berlin erhältlich ist. CHT

Montag: Basiskatholiken schließen Frieden mit Wojtyla