RWE: Mehr und teurer

Der Konzern erreicht ein höheres Betriebsergebnis

Essen taz ■ Der Essener Versorgungskonzern RWE hat gestern seine vorläufigen Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2003 vorgestellt. Danach erhöhte RWE sein Betriebsergebnis um 18 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2002. Damit übertrifft der Konzern seine Prognose aus dem letzten November. Damals hatten die Essener behauptet, das Betriebsergebnis werde um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.

Allerdings wird der Reingewinn des Konzerns das Ergebnis aus dem vorherigen Geschäftsjahr um fast 20 Prozent unterschreiten. Grund dafür sind die Kosten und Abschreibungen für die Investitionen der vergangenen Jahre. Dementsprechend sind die neuerworbenen Töchter Transgas, Innogy und American Water Works dafür verantwortlich, dass der Konzerngewinn aus dem Jahr 2002 von einer Milliarde Euro nicht erreicht wird.

So prognostiziert der Konzern, dass der Reingewinn immerhin über 800.000 Euro liegen werde. Im November hatte sich RWE noch pessimistischer gezeigt und einen Rückgang des Nettogewinns um 25 Prozent vorausgesagt. Auch der Umsatz des Konzerns verringerte sich um sechs Prozent auf 44 Milliarden Euro. Das habe mit dem Rückzug aus dem Raffinerie- und Tankstellengeschäft zu tun, teilte der Konzern mit.

Im Kerngeschäft von Strom, Wasser, Gas und Entsorgung läuft hingegen alles bestens. Der Umsatz stieg in diesen Bereichen um 16 Prozent. Nichtsdestotrotz dreht der Versorger an der Preisschraube für den Endverbraucher. Die Strompreise für Privatkunden würden durchschnittlich um 2,7 Prozent erhöht, teilte das Unternehmen mit und bestätigte einen entsprechenden Medienbericht. Für einen durchschnittlichen 3-4-Personenhaushalt sei das im Monat eine Mehrbelastung von 1,35 Euro.

Schuld an der Preiserhöhung sei der gestiegene Anteil von erneuerbaren Energien in der Stromversorgung und die teureren Preise für Gas und Kohle auf dem Weltmarkt. Das Unternehmen belieferte Ende 2002 in Deutschland 6,7 Millionen Privathaushalte und kleine Gewerbetreibende mit Strom. KOK