Tommy‘s Resterampe

Thomas Gottschalk sendet heute Abend „Wetten, dass …?“ aus der Berlin Arena – und droht, den TV-Event zur Berliner Dauereinrichtung zu machen. Das Sammelsurium von C-Klasse-Stars auf seinem Show-Sofa verheißt wenig Gutes

„Die Stars kommen sowieso lieber nach Berlin“, weiß Altsupernase Thomas Gottschalk. Recht hat er. Die ganze A-Klasse war gerade erst hier: Dustin Hofman, Catherine Zeta Jones und Leonardo Di Caprio, Robin Williams bei der Berlinale oder der Echo-Verleihung. Für den „Wetten, dass …?“-Moderator bleibt nur, „was ich kriege“: Auf dem im Velodrom – neuerdings großspurig „Berlin Arena“ genannt – geparkten Sofa des Kukident-Senders ZDF nimmt heute Abend die 92-jährige Brigitte Mira Platz, bekannt als „alte Schachtel“ und „Bettlerin von Moabit“.

Den Altersdurchschnitt der Gäste senken leicht: Knautschgesicht Peter Falk (75), der eigentlich am liebsten zwischen seinen „gelegentlichen Dreharbeiten“ mit den sechs Hunden Gassi geht. Der gesichtsälteste Humorverwurster Stefan Raab. Dazu Hermann Maier, das Ski-As mit geflicktem Bein. Und R-&-B-Sänger Craig David, dem Konzertkritiker „kraftlose Hits“ bescheinigen. Einziger „Star“ mit Weltruf: Jennifer Lopez. Aber die singt nicht und will schon nach wenigen Minuten wieder aus den Kulissen wackeln. Kein Wunder, dass sich die Boulevardpresse vornehmlich für deren Hinterteil interessiert.

Mit diesen Ladenhütern droht Gottschalk nun seine Sendung zur Berliner Dauereinrichtung zu machen: „Man sollte das grundsätzlich sorgfältig überdenken“, schließlich seien die Teppiche hier roter. Der politfarblich abgestimmte Regiermeister Klaus Wowereit hat sich bereits auf Gottschalk-Niveau heruntergebeamt und dem penetranten Dauercharmeur einen der unsäglichen Buddy-Bären aufs Auge gedrückt. Vorteil: Tommy nimmt das Viech mit nach Malibu. Und auch sonst gibt es noch Hoffnung: „Das letzte Mal hab ich nur die Fresse voll gekriegt, hier in Berlin“, weiß der „Love me or leave me“-T-Shirt-Träger. Beim zweiten Mal wären „die Berliner selber schuld“ – und Gottschalk, der bei seinem Wanderzirkus eh „manchmal nicht weiß, wo ich bin“, dürfte wieder zurück in die Böblinger Stadthalle. AC, CHT, GA