Besser lebt’s sich in Skandinavien

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Schweden und Dänemark besonders gering. In Frankreich wird sie kleiner

In Mexiko verdient das oberste Zehntel rund 25-mal so viel wie das unterste Zehntel

BERLIN taz ■ Nicht nur in Deutschland nimmt die Ungerechtigkeit zu: Die Einkommensungleichheit ist seit 1985 in drei Viertel der 30 OECD-Staaten gestiegen. Besonders deutlich öffnete sich die Einkommensschere – neben Deutschland – in Neuseeland, Finnland, den USA, Italien und Norwegen. In einigen Ländern ist jedoch auch der umgekehrte Trend zu beobachten: In Frankreich, Spanien, Irland, Australien, Griechenland und der Türkei kam es zu einer Annäherung zwischen den oberen und unteren Einkommen. Den Positivrekord hält dabei Frankreich, wo die Einkommensungleichheit seit 1985 um 3 Prozentpunkte schrumpfte. In Deutschland nahm sie in dieser Zeit um knapp 4 Prozentpunkte zu.

Dabei schwankt die Einkommensungleichheit zwischen den einzelnen Ländern allerdings sehr stark: In Mexiko verdient das oberste Zehntel rund 25-mal so viel wie das unterste Zehntel – in Dänemark und Schweden sind es nur knapp 5-mal so viel. Deutschland liegt ungefähr bei Faktor 8.

Sehr unterschiedlich ist die Kinderarmut bei den OECD-Ländern verteilt. Wie in Deutschland fällt auch in Japan, Irland, den USA, Kanada und Polen auf, dass Alleinerziehende und ihr Nachwuchs stark benachteiligt sind. In den nordischen Ländern hingegen haben Haushalte mit Kindern ein geringeres Armutsrisiko als Haushalte ohne Kinder.

Doch nicht nur die Einkommen sind sehr ungleich verteilt; noch deutlicher sind die Unterschiede beim Vermögen, wie sich in allen Ländern zeigt. So besitzen in Deutschland die obersten 10 Prozent etwa die Hälfte des Gesamtvermögens. Zum Kontrast: Beim Einkommen erzielen die obersten zehn Prozent nur etwas mehr als ein Viertel des Gesamteinkommens in Deutschland. UH