was macht eigentlich ...der Berliner Bär?

Soldaten grüßen

Große Heere brauchen große Symbole. Die deutschen Soldaten, die seit einer Woche gemeinsam mit den Niederländern das Kommando über den Kabuler Flughafen führen, wissen das. Der Berliner Bär, der die 500 Bundeswehrler von einem zwei Meter hohen Sockel grüßt, misst bloß mickrige 90 Zentimeter und ist außerdem eher unansehnlich. Er ist aus brüchigem Gips und deshalb ungeeignet für den scharfen Wind und die sengende Sonne am Hindukusch, findet Flugplatzkommandant Burkhard Pototzky. Außerdem haben die türkischen Truppen, die bisher den Flughafen bewachten, eine viel beeindruckendere Landmarke gesetzt: Zur Erinnerung an ihr achtmonatiges Wirken haben sie einen eineinhalb Meter großen Stahladler in der afghanischen Hauptstadt stehen lassen; dagegen finden die deutschen Soldaten ihren Bären „jämmerlich“.

Größer soll der Bär also sein? Und wetterbeständig? Kein Problem, Kommandant Pototzky. Bären in genehmerer Größe stehen in Berlin zuhauf herum. Aber warum nur einer? Bei 500 deutschen Soldaten werden wir ihnen pro Uniformierten einen Bären schicken. Die haben mehr als Gardemaß, sind aus absolut wetterfestem Kunststoff, von Künstlern und Promis bemalt und tragen so ein echtes Stück deutsche Kultur ins wilde Afghanistan. Und Erfahrung mit Auslandseinsätzen haben sie auch: Einer hat es bis nach Hollywood geschafft, ein anderer steht in Moldawien. Also nichts wie raus nach Afghanistan mit den „Buddy-Bären“. CHT FOTO: ARCHIV